2024/25: Marta Górnicka

© Esra Rotthoff

Marta Górnicka (1975, Wloclawek) ist eine polnische Theaterregisseurin, Autorin und Sängerin, die das Chor-Prinzip neu interpretiert. Sie studierte Regie an der Nationalen Aleksander-Zelwerowicz-Akademie und Musik an der Frederic-Chopin-Schule in Warschau. Górnicka verwendet den Chor als zentrales Element, um moderne Mechanismen der Kontrolle, Ausgrenzung und Gewalt zu hinterfragen und zugleich als Vehikel für Gemeinschaft zu dienen. Sie untersucht die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft, experimentiert mit kollektiven Stimmen und entwickelt neue politische Formen von Körper, Stimme und Sprache. 2019 gründete sie das POLITICAL VOICE INSTITUTE (PVI) am Maxim Gorki Theater in Berlin zur Erforschung modernen Chortheaters. Ihre erste deutsche Arbeit, „M(OTHER) COURAGE“, wurde 2016 für den Deutschen Theaterpreis Der Faust nominiert.

Im Gallery Weekend Berlin 2020 feierte ihre monografische Ausstellung „MULTITUDE“ Premiere. Im September 2020 wurde im Gorki-Kiosk das Stück „POLITICAL VOICE INSTITUTE – COMMUNITY – AN APP FOR ONE PERSON“ uraufgeführt, das den Übergang vom Chor zum „One Person Chorus“ untersucht.Im Juli 2021 inszenierte sie „STILL LIFE A CHORUS FOR ANIMALS, PEOPLE AND OTHER LIVES“ am Maxim Gorki Theater, das eine Vision eines erweiterten Chors präsentiert, der die Stimmen aller Wesen, sowohl Lebender als auch Verstorbener, integriert. 

2023 präsentierte sie beim Festival d’Avignon eine frühe Lesung von „MOTHERS, A SONG FOR WARTIME“, gefolgt von der Weltpremiere in Warschau. Derzeit ist sie Artist in Residence am Maxim Gorki Theater und übernimmt im Wintersemester 2024 die Christoph-Schlingensief-Gastprofessur an der Ruhr-Universität Bochum.

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