Laura Zielinski

Foto: Emy Yábar

Laura Zielinski (*1994) begann 2014 nach Tätigkeiten am Staatstheater Braunschweig ihr Studium der Kulturwissenschaften und Ästhetischen Praxis an der Universität Hildesheim, welches sie 2019 mit einer Untersuchung von theaterpolitischen Initiativen zur Geschlechtergerechtigkeit abschloss. Während ihres Studiums arbeitete sie als dramaturgische Mitarbeiterin und Projektkoordinatorin am Theater für Niedersachsen und wirkte als Performerin und Dramaturgin an verschiedenen freien Theaterprojekten mit. Die Performance And I say: Also was, was du meinst, was ich, was ich glaube was das ist (mit Till Wiebel und Sophie Hübner) wurde 2017 im Rahmen des Körber Studio Junge Regie am Thalia Theater in Hamburg gezeigt. Im selben Jahr wirkte sie als Dramaturgin bei dem autobiografischen Selbstversuch ME ACCORDING TO TESTS von Till Wiebel mit und lernte bei einem Gastspiel im Rahmen des Zeitzeug_ Festival 2017 den Studiengang Szenische Forschung an der Ruhr Universität kennen. 2019 verlegte sie ihren Lebens- und Arbeitsschwerpunkt nach NRW und begann an der Ruhr-Universität Szenische Forschung zu studieren. Seitdem arbeitet sie als Kunstschaffende, Dramaturgin und Produzentin in unterschiedlichen Konstellationen an Festivals, Theater- und Medienprojekten. 

Ein besonderes Interesse dabei ist der kulturwissenschaftliche Blick auf Medienerzählungen, Populäre Kultur und Soziale Medien. Seit 2019 ist sie Teil des Morosis.Kollektivs mit dem sie 2019 die Österreichische Erstaufführung von WASTED von Kate Tempest am Werk X Petersplatz in Wien erarbeitete. Sie war Teil des Leitungsteams des Zeitzeug_ Festival 2019/2020 und wirkte 2020 erstmals als Teil des Social Media-Kurationsteams an der Online-Version des UnRuhr Festival mit. Auch in diesem Jahr wird sie in ähnlicher Position beteiligt sein. Gemeinsam mit Till Wiebel und Thomas Yutaka Schwarz setzte sie 2020 den digitalen Proberaum www.derlockerroom.de für das junge Theater stellwerk Weimar um, bei dem es sich um eine Interaktive Website für Kinder und Jugendliche handelte, mit deren Hilfe kollektiv zu Männlichkeiten geforscht wurde.

Laura Zielinski leitet mit Josephine Raschke das Projekt ParkStreifen des Figurentheater-Kolleg in Langendreer und ist zudem beim NRW Landesbüro Freie darstellende Künste beschäftigt. Zuletzt arbeitete sie im Rahmen von Trampolin 2020 gemeinsam mit Katrin Hess unter dem Titel Crience an einer Bühnenperformance zum Thema Weinen. Das Projekt wurde im Zuge der Pandemie umstrukturiert und wird im Juni 2021 in Form eines Audiowalks präsentiert.

Arbeiten und Projekte

Frakturen - Erzählungen des Gebrochenen (Knochens)

„Wenn ein Knochen bricht, dann aufgrund einer kurzzeitigen Überbelastung, einer akuten Gewalteinwirkung oder einer permanenten Überanstrengung. Der Bruch ist Zeugnis und Symptom. Er ist sowohl Symbol für Wunde als auch für Heilung. Er konstituiert ein Davor und ein Danach. In ihrer interviewbasierten Recherchearbeit untersuchen Wiebel/Zielinski den Knochenbruch als Erzählung des Umbruchs.“  Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien findet gemeinsam mit dem Theatermacher und Autor Till Wiebel von April bis Juli 2021 ein gemeinsamer Rechercheprozess statt.

Zeitzeug 2020

Von Mai 2019 bis Ende 2020 war Laura Zielinski Teil des Leitungsteams des Zeitzeug_Festival. Das Zeitzeug_ Festival ist ein interdisziplinäres Festival der freien darstellenden Künste und richtet sich an junge Kunstschaffende auf der Schwelle zur Professionalität. Es zielt auf nachhaltigen Austausch junger Kunst und Kulturschaffender, sowie auf die Vernetzung innerhalb und auch außerhalb Bochums, des Ruhrgebiets und NRW. Das Zeitzeug_Festival versteht sich als Diskursfestival und legt großen Wert auf den Austausch über künstlerische Arbeiten, aber auch über kulturpolitische Fragestellungen. Die Ausgabe 2020 stand unter dem Motto Apparat. Aufgrund von Covid-19 wurden alle Arbeiten in digitale Formate übersetzt, darunter Performances, Sound Art und Konzerte, Workshops und Installationen.

Eine Videozusammenfassung: https://youtu.be/Ijfgwegru8g (Editing: Adeola Olagunju)

Crience

Im Rahmen der Trampolin Residenz im September 2020 entstand, gemeinsam mit Katrin Heß eine erste Version der Performance „Crience“. In „Crience“ setzen sich die Performer*innen mit dem „adult crying“, also dem Weinverhalten von Erwachsenen auseinander. Es wurden Fragen untersucht wie: Warum weinen Erwachsene? Unterscheidet sich das Weinverhalten von Erwachsenen zu Kindern? Und warum ist das Weinverhalten der beiden Performer*innen so unterschiedlich? In mehreren multimedialen Versuchsaufbauten wurden so in einer Art Lecture Performance unterschiedliche Thesen behandelt und in szenische Vorgänge übersetzt. Es wurden Referenzen zu popkulturellen Narrativen hergestellt, z.B. das Weinen im Regen und mit Emotionen generierenden Pop-Songs unterstützt.

2021 wurde das Konzept erneut überarbeitet. Der daraus entstehende Audiowalk, ist inhaltlich fokussiert auf das Generieren von Emotionen in Mainstream-Medien. Dabei wird mit essayistischen Texten gearbeitet, die aus Filmbeschreibungen, Dialogen und subjektiven Erfahrungen zusammengesetzt sind. Eine erste Präsentation soll im Juni 2021 stattfinden.

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